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Norbert Pfänder kommentiert

DIE ZERSTÖRUNG DES CREILER PLATZES

Einen Schildbürgerstreich planen die Fraktionen im Rat der Stadt Marl mit dem Rathausplatz. Dort wo bisher die Bürger spazieren gehen, Kinder und Jugendliche
spielen, politische Veranstaltungen stattfanden (z.B. Pulse of Europe, Demo für Charlie Hebdo) soll künftig ein Parkplatz für 50 Autos entstehen und der Autoverkehr soll durchfließen.

Während man in anderen Städten den Autoverkehr aus den Innenstädten herausdrängt, will Marl die Rolle rückwärts in das Zeitalter der autogerechten Stadt machen. Auch sollen voraussichtlich Bäume an einer über 60 Jahre alten Alleestrasse, der Josefa-Lazuga-Strasse gefällt werden, die bisher autofrei war. Der Skulpturenpark rund um den Citysee, der bundesweite Beachtung in den überregionalen Blättern erfährt, wird eingeschränkt und in seiner Aura zerstört. Der bürgerfreundliche und soziale Charakter des wichtigsten Platzes in Marl geht verloren und wird den Profitinteressen der Investoren geopfert.

Auf dieser Basis wollen der Bürgermeister und die Fraktionen pro Investor entscheiden und gegen die Bürgerinteressen, den Creiler Platz in seiner jetzigen Struktur zu erhalten. Der Investor handelt legitim, sein Primärinteresse ist es, Rendite zu erzielen für das investierte Kapital.
Warum die Ratsmitglieder der Mehrheitsfraktionen, die dem Gemeinwohl verpflichtet sind, den losen Versprechungen eines Investors folgen, lässt sich mit Vernunftargumenten kaum nachvollziehen.
Man möchte ihnen mit Immanuel Kant zurufen:
„Habe Mut und bediene dich deines eigenen Verstandes!“

Im Stadtplanungsausschuss stellte einer der Investoren diese Pläne vor. Widerspruch gab es nur vom Vertreter der Wählergemeinschaft Die Grünen. Alle anderen Fraktionen hatten keine Einwände.

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