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Fahrradfahren in der Stadt

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Radverkehr fördern muss nicht teuer sein

Städte wollen mehr Menschen zum Fahrradfahren bewegen, aber neue Radwege sind teuer. Doch es gibt Maßnahmen, die kaum Kosten verursachen.

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  1. Seite 1 — Radverkehr fördern muss nicht teuer sein
  2. Seite 2 — Tempo 30 beugt Unfällen vor

Für Radfahrer und Radfahrerinnen wird die Fahrt zur Arbeit oder zum Supermarkt schnell zum Hindernisparkour: Autos parken ihre Wege zu, an Baustellen müssen sie absteigen und immer wieder enden ihre Wege unvermittelt im Nirgendwo. Obwohl Städte und Kommunen bessere Voraussetzungen für Radfahrer schaffen wollen, geht der Umbau nur schleppend voran. Dabei kann es durchaus schneller gehen, auch mit wenig Geld. Davon kann man sich in Karlsruhe überzeugen. Die Stadt hat schon 2005 ein Programm gestartet, um den Radverkehr schnell zu steigern. Ein wichtiger Grundsatz war: Der öffentliche Verkehrsraum soll allen Teilnehmenden gleichberechtigt zur Verfügung stehen. Da bisher Autos bevorzugt wurden, bekommen in Karlsruhe zukünftig Radfahrerinnen mehr Platz. Vielerorts wurde in den vergangenen Jahren eine Autospur in Radspuren umgewandelt. Manchmal wurden außerdem Parkplätze am Fahrbahnrand entfernt oder zu schmale Radwege auf die Straße verlegt. Dieser Umbau war vergleichsweise günstig, denn häufig wurden nur Markierungen auf der Straße verändert und an Gefahrenstellen die Radwege rot eingefärbt.

„Wichtig ist bei Radfahrstreifen und Schutzstreifen, dass die Breiten der Wege eingehalten werden“, sagt Sebastian Bührmann vom Deutschen Institut für Urbanistik. Momentan sind diese Maßnahmen bei Radfahrerinnen allerdings nicht so populär wie geschützte Radwege, die durch Poller oder Hütchen vom Autoverkehr getrennt werden. Das soll das Sicherheitsgefühl der Radler erhöhen. Denn jeder zweite Radfahrer fühlt sich im Straßenverkehr unsicher. 70 Prozent erklärten bei der Umfrage für den Fahrradmonitor 2017, dass es zu wenig vom Autoverkehr getrennte Radwege gebe.

Fahrradstraßen ausweisen ist die günstigste Maßnahme

Allerdings sind Radstreifen in der Regel günstiger als baulich getrennte Radwege. Das österreichische Bundesministerium für Verkehr hat im vergangenen Jahr in einem Leitfaden für Gemeinden aufgelistet: Für 50.000 Euro kann man etwa zehn Kilometer Radfahrstreifen bauen, 100 bis 500 Meter Radweg kennzeichnen oder zehn Straßen zu Fahrradstraßen umfunktionieren.

In einer Fahrradstraße wird die komplette Fahrbahn quasi zum Radweg. Hier hat der Radfahrer Vorfahrt, nebeneinander fahren ist erlaubt und Autofahrer und Autofahrerinnen sind nur zu Gast. Grundsätzlich dürfen Autos nur passieren, wenn entsprechende Sonderzeichen wie „Anlieger frei“ und „Kfz frei“ den Autoverkehr auf der Fahrradstraße ausdrücklich erlauben.

Hamburg will wie Karlsruhe ebenfalls Fahrradstadt werden und setzt dabei auf Fahrradstraßen. Im Gegensatz zu Berlin mit seinen breiten Prachtalleen sind die Straßen in Hamburg vergleichsweise schmal. Der Platz für eine breite Radspur fehlt oftmals. Deshalb nutzen die Planer die Nebenstraßen. Im vergangenen Jahr haben sie den Leinpfad im schicken Stadtteil Winterhude zur anliegerfreien Fahrradstraße umgebaut: Die Straße wurde neu asphaltiert, die veralteten Radwege wurden zurückgebaut und sämtliche Einmündungen in den Leinpfad wurden gepflastert, damit die Autofahrerinnen und Autofahrer auch spüren, dass sie in eine Fahrradstraße einfahren.

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