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Entdeckt die SPD das Fahrrad?

  • Verkehr

Marler SPD – Vorschläge zum Fahrradverkehr

Der Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion will den Radverkehr zu einem ‚zentralen Aspekt‘ des Mobilitätskonzeptes machen. Laut MZ schwebt ihm dabei eine ‚Fahrradautobahn‘ von Sinsen nach Polsum vor. Wenn man einmal von der etwas unglücklichen Wortwahl und den zweifelhaften Möglichkeiten einer Umsetzung dieser Vorstellung absieht, ist ein solches Pauschalangebot nichts anderes als plakativ. Aber immerhin ist die Ankündigung schon mehr als die SPD in den zurückliegenden Jahren und auch in der jüngsten Vergangenheit für den Radverkehr in Marl ‚geleistet‘ hat. Bereits zu Zeiten von Uta Heinrich hat die zahlenmäßig stärkste Fraktion mit dafür gesorgt, dass im Zuge der Reduzierung von Mitarbeitern das städtische Planungsamt so geschwächt wurde, dass der damalige ausgezeichnete Einsatz für alle Belange des Radverkehrs durch die Verwaltung erst reduziert und schließlich völlig aufgegeben wurde. Das führte mehr oder weniger zwangsläufig zur Aberkennung des Titels einer ‚Fahrradfreundlichen Stadt‘ unter der Ägide von BM Werner Arndt. Die SPD-Fraktion gehörte folgerichtig im Rahmen ihrer Missachtung des Radverkehrs zu den Fraktionen, die es ablehnten am Stadtradeln teilzunehmen. Das jüngste Beispiel ihrer Bevorzugung des motorisierten Verkehrs leistete man sich durch die Zustimmung zum Parken auf dem Creiler Platz, um dort dem Willen eines Investors entsprechend die Anfahrt zu einem dann vierten Lebensmitteldiscounter in der Stadtmitte für die motorisierte Kundschaft zu attraktivieren. Zu diesem Zweck soll die Josefa-Lazuga-Allee für den Autoverkehr freigegeben werden, was bereits Beschlusslage ist. Übrigens eine Entscheidung, die nach Auffassung einer im Vorfeld der Aufstellung des Mobilitätskonzeptes extra eingerichteten Arbeitsgruppe von den leitenden (auswärtigen) Verkehrsexperten als widersinnig bezeichnet wurde.

Angesichts der bisherigen Einstellung zum umweltfreundlichen Radverkehr kommen die neuerlichen Ankündigungen schon fast wie ein grundsätzliches Umdenken daher; was letztendlich daraus tatsächlich auch umgesetzt wird, muss allerdings mit einem großen Fragezeichen versehen werden.

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