Die Sonnenblume, der Preis für ein herausragendes ökologisches Projekt in Marl, wird in diesem Jahr bereits zum 23. Mal vergeben und geht an die foodsharing – Gruppe, die ihren Sitz im JuKuz Hagenbusch hat.
Gegründet wurde sie in Marl im September 2016 und existiert in Deutschland, Österreich und der Schweiz seit 2012. Wir freuen uns über diese außergewöhnliche Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, Lebensmittel zu retten und sie vor dem Wegwerfen zu bewahren. Foodsharing gibt HändlerInnen und Produzierenden die Möglichkeit, überschüssige Lebensmittel kostenlos anzubieten und von Foodsavern abholen zu lassen. In dieses System ist in Marl die Tafel involviert, aber auch Markthändler.
Foodsharing versteht sich nicht als Konkurrenz zur Tafel, sondern als Ergänzung, denn sie können auch Lebensmittel verteilen, die die Tafel aus rechtlichen Gründen nicht weitergeben darf. Außer Fleisch und Fisch werden alle Lebensmittel, meist Obst, Gemüse und Brot, an alle Bürger verteilt, die sich Dienstags , ab 18.00 Uhr auf der Terrasse des Hagenbusch einfinden. Viele Produkte haben das MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) überschritten. Das MHD ist kein Wegwerfdatum sondern zeigt lediglich an, wie lange ein Produkt seine typischen Eigenschaften behält, etwa Farbe und Konsistenz. Danach kann das Produkt noch lange genießbar sein.
Grundsätzlich gilt:
Was gut schmeckt, gut riecht und gut aussieht, ist in aller Regel noch gut. Der Markt für Lebensmittel ist ein globaler. So essen wir Erdbeeren aus Marokko, Äpfel aus Neuseeland und Rindfleisch aus Argentinien. Wir vergeuden Ressourcen. Für ein Kilo Äpfel sind beispielsweise ca 700 l Wasser nötig, bei Tomaten sieht es ähnlich aus. Dazu kommen Dünger, Energie und wertvolle Ackerflächen. Auch die Umwelt wird durch die Lebensmittelerzeugung belastet. Ca 30 % der weltweiten Treibhausgase hängen mit unserer Ernährung zusammen. Durch Überproduktion und unnötige Erzeugung sowie Transport von Lebensmitteln fügen wir der Umwelt Schaden zu.
Die ehrenamtliche foodsharing-Gruppe arbeitet praktisch gegen die Lebensmittelverschwendung an und setzt ein Zeichen gegen die Wegwerfmentalität in unserer Gesellschaft.