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Sauregurkenzeit: Marler Zeitung gräbt Dieselstinkerei aus

28.12.2016

MZ: Stickoxide in Marl sind zu hoch – Verwaltung und Politik sitzen das Problem aus – Foto: Parkdeck Marler Stern: Auch hier stinkt es zum Himmel

Dass die Belastung der Atemluft in Städten durch giftige Abgase insbesondere aus Dieselmotoren besonders hoch ist und frühzeitige Todesfälle mitverursacht, ist eigentlich hinreichend bekannt. Die Marler Zeitung greift in ihrer heutigen Lokalausgabe das Thema auf und bezieht es vor allem auf die Situation an der B 225 in Alt-Marl. Mindestens genau so stark belastet ist die Bergstraße und – was kaum jemand auf dem Schirm hat – der Parkplatz incl. Parkdeck zwischen Wohnen-Ost und Kaufland. Vor mehreren Jahren hat die Grüne Wählergemeinschaft versucht, auf diese Situation hinzuweisen und Abhilfe zu schaffen. Der Versuch endete im Nirwana. Die Stadt zeigte kein Interesse. Die zuständige Umweltbehörde in NRW lehnte Messungen mit dem Kostenargument ab.

Wir haben in Marl das Phänomen, dass eine von der Landesbehörde NRW eingerichtete Messstation in unmittelbarer Nachbarschaft der Chemieanlagen der Evonik als eine der wenigen in NRW lediglich die Ozonbelastung misst. Nachfragen unsererseits bei der Umweltabteilung des Chemieunternehmens bzgl. anderer Emissionswerte blieben bisher unbeantwortet. So gibt es in Marl keinerlei öffentliche Informationen über Luftbelastungen sowohl aus dem industriellen als auch aus dem verkehrlichen Bereich. Was die Marler Zeitung in ihrem Artikel ermittelt, sind spekulative Daten, die interessanterweise von den zuständigen Behörden stammen, aber nicht mit konkreten Zahlen belegt werden können.

Dass hier Handlungsbedarf besteht, scheint uns keine Frage zu sein. Dass dieser Handlungsbedarf sowohl von der Stadtverwaltung als auch von den Mehrheitspolitikern ganz offenbar verdrängt wird, ist offenkundig.

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