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„Menschenverachtend und ohne jedes soziale Gewissen“

Kampf um jeden Arbeitsplatz
Menschenverachtend und ohne jedes soziale Gewissen:
Ruhr-Nachrichten-Verleger Lambert Lensing-Wolff
Im „Medienhaus Lensing“ brennt es lichterloh. Bundesweit empören sich Leser und
Journalisten über das menschenverachtende Verhalten des Dortmunder Ruhr-
Nachrichten-Verlegers. Immer mehr entlarvt sich der in Kirche und Gesellschaft engagierte
Unternehmer Lambert Lensing-Wolff als skrupelloser Geschäftemacher. Auf
Menschen, die Jahrzehnte für sein traditionsreiches Familienunternehmen gearbeitet
haben, nimmt er keinerlei Rücksicht.
 Brutal zerlegt Lambert Lensing-Wolff seinen Konzern in ein unübersehbares Geflecht
aus Einzelgesellschaften. Ziel: Arbeitnehmerrechte zu beschneiden und Tarife
zu umgehen. Dass KollegInnen sich aus Not weit unter Tarif verdingen müssen,
nutzt er schamlos aus.
 Ohne wirtschaftliche Not schließt der Verleger-Erbe im April letzten Jahres gleich
drei Lokalredaktionen der Ruhr Nachrichten in Gladbeck, Bottrop und Gelsenkirchen.
Über der Redaktion Bochum schwebt bis heute das Damoklesschwert der
Schließung.
 Pünktlich zu Weihnachten kommt die Hiobsbotschaft für zehn altgediente Fotografen
der Ruhr Nachrichten: Sie fliegen raus. Einige „dürfen“ in einer von ihnen
selbst zu gründenden Agentur weiter für die RN fotografieren. Auf gute Bilder will
der Verleger nicht verzichten. Nur entsprechend zahlen will er nicht dafür.
 Am 19. Januar wird gleich die komplette Lokal- und Sportredaktion der Münsterschen
Zeitung freigestellt. 19 KollegInnen dürfen nicht mehr an ihren Arbeitsplatz,
ihre Arbeit macht eine im Geheimen aufgebaute Billiglohn-Truppe. Erstmals nach
dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist in Deutschland damit eine missliebige Zeitungsredaktion
von einem Verleger komplett durch eine genehmere ersetzt worden.
Den Proteststurm der Leser, Politiker, Geschäftsleute und Künstler bezeichnet
Lensing-Wolff als „Schmutzkampagne“.
 Am 1. Februar der bisher letzte Streich: Elf MitarbeiterInnen der Dortmunder Druckerei
werden freigestellt, ihnen droht die Entlassung. Wieder sollen missliebige
und zu teure KollegInnen „entsorgt“ werden. Sie wurden zuvor alle zusammen an
eine Rotation versetzt, die wurde gleich nach der Freistellung abgerissen.
Liebe DortmunderInnen, kämpfen Sie mit uns um jeden Arbeitsplatz im Medienhaus
Lensing-Wolff. Alle freigestellten KollegInnen müssen wieder an ihren
Arbeitsplatz. Die menschenverachtenden Praktiken des Lambert Lensing-
Wolff müssen gestoppt werden.
Bundesweite Reaktionen
Seit dem unglaublichen Redaktionsaustausch bei der Münsterschen Zeitung zieht die kritische
Berichterstattung über die Machenschaften des Dortmunder Verlegers bundesweit
immer größere Kreis. Die Solidarität der Bürger und KollegInnen ist riesengroß:
„Es klingt nach einer Räuberpistole, doch ist es ein exemplarischer Fall…“ FAZ
„Sachgerecht, umfassend, kritisch, unabhängig berichten hat seinen Wert und braucht gerechten
Lohn und nicht Tarifflucht.“ Erzbischof Hans-Josef Becker, Paderborn
„Verblüffend unverfroren hat der Verleger der „Münsterschen Zeitung“ eine komplette Lokalredaktion
ins Aus gedrängt. Erst ließ er sie ins zugige Druckhaus verfrachten – jetzt
wurden sie durch Angestellte einer neuen Firma ersetzt.“ Spiegel online
„Am späten Donnerstagabend wurde ihnen (Anm: den Druckern) per Bote mitgeteilt, dass
sie ab sofort nicht mehr zur Arbeit erscheinen sollen. (…) Schon gestern rissen Bagger die
Maschinen in der Halle ab.“ taz
„Dieses Vorgehen missachtet nicht nur die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern,
sondern ist eine gegenüber der Lebenssituation der betroffenen Menschen nicht
akzeptable Haltung, die der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verpflichtung eines
Verlegers diametral entgegensteht.“
Bernhard Daldrup (Vorstand SPD-NRW) und Christoph Strässer (MdB)
„Lensing-Wolff, der auch stv. Vorsitzender im nordrhein-westfälischen Verlegerverein ist,
hat Outsourcing konsequent wie kaum ein anderer Verleger verfolgt.“
Neue Züricher Zeitung
„Wie ein strenggläubiger Provinzverleger eine Art Manchester-Journalismus einführt…“
Süddeutsche Zeitung
Medienhaus Lensing
Gegründet wurde das Medienhaus Lensing durch die Brüder Heinrich und Lambert Lensing im
Jahre 1870. Mit einer Gesamtauflage von rund 245.000 Exemplaren gehört es heute zu den
größten Zeitungsunternehmen in NRW. Unter dem Dach des Verlags werden folgende Einzeltitel
vereint: Ruhr Nachrichten, Münstersche Zeitung, Münsterland Zeitung, Dorstener Zeitung, Haltener
Zeitung, Grevener Zeitung, Emsdettener Volkszeitung.
Das Medienhaus Lensing ist daneben in einer Reihe weiterer Geschäftsfelder tätig. Dazu gehören
der Betrieb von drei Bogenoffset- und Rollenoffset-Druckereien in Ahaus, Dortmund und Münster;
die Herausgabe von Anzeigenblättern (Gesamtauflage 13 Millionen Exemplare) und
Fachzeitschriften; Beteiligungen an diversen regionalen Radiosendern sowie am Internetdienstleister
ICS/Westline; der Betrieb des Callcenters WestCall. (Quelle: Wikipedia)
V.i.S.d.P.: Karl-Josef Döhring, Deutscher Journalisten-Verband NRW (DJV-NRW) und Norbert Szepan, ver.di-Bezirk Dortmund


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