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Kumpel für AUF verlangen Entsorgung von untertätig eingelagerten Giften

  • Lokales

13.06.2016

Verfüllung und Flutung auf Auguste Victoria soll verhindert werden – Foto: Alter Grubengaul, zu besichtigen im Bochumer Bergbaumuseum

Zum Jahresende 2015 wurde die Kohleförderung auf Auguste Victoria (AV) in Marl eingestellt – gegen den erklärten Willen der Kumpel und der großen Mehrheit der Bevölkerung. Seither drängt die RAG auf eine Verfüllung der Schächte, was eine Vorbereitung ist für die Flutung des Grubengebäudes. Dagegen wehrt sich ‚Kumpel gegen AUF‘, ein links-orientierter Zusammenschluss von ehemaligen Bergarbeitern. – Lesen Sie, was sie im einzelnen verlangen und wie sie argumentieren!

In den letzten Jahren hatten „Kumpel für AUF“ und andere aufgedeckt, dass in den stillgelegten Strecken auf den Bergwerken von der RAG insgesamt 1,6 Millionen Tonnen Abfall, davon 578.000 Tonnen hochgiftiger Müll, u.a. Dioxin-haltige Filterstäube aus der Müllverbrennung, eingelagert wurden. Dazu kommen noch PCB-haltige Öle und bellastete Betriebsmittel, wovon über 10.000 Tonnen unter Tage verblieben sind, statt sie ordnungsgemäß zu entsorgen. Nach Flutung von Grubengebäuden, u.a. am Niederrhein und im östlichen Revier, gelangen diese Giftstoffe ins Grundwasser oder werden mit der Wasserhaltung in die Flüsse geleitet. Das wird in einem Zwischenbericht der Landesregierung vom 14. März bestätigt. Auch die WDR-Fernsehsendung „Könnes kämpft“ am 8. Juni berichtete davon. Viele Kumpel haben den Kontakt mit den Ultragiften Dioxin und PCB bereits mit ihrer Gesundheit bezahlt.
Auch auf von AV sind hochgiftige Stoffe nach unter Tage verbracht. Unter anderem sind über Bauhöhe 50, PCB belastete Betriebsstoffe verblieben. Im Wissen all dieser Tatsachen will die RAG trotzdem das Grubengebäude fluten und trifft die Vorbereitungen dazu. Schacht 9 soll jetzt verfüllt werden. Dabei liegen in unmittelbarer Nähe der Halterner Stausee, von dem Millionen Menschen im Revier ihr Trinkwasser beziehen. Hier wird mit der Gesundheit von Menschen gespielt! Hier macht die Bezirksregierung Arnsberg mit, ohne deren Genehmigung die Wasserhaltung nicht zurück gefahren werden darf. Sie geht sogar noch weiter und genehmigten Gasförderung von den unerschlossenen Kohlefelder von AV.
Die RAG muss gestoppt werden! Keine Verfüllung der Schächte! Die Wasserhaltung muss überall auf ihrem früheren Niveau wieder weiter geführt werden. Die eingelagerten Gifte müssen auf Kosten der RAG gesichert und wo möglich entsorgt werden. Der Zugang zur Kohle als wichtigem industriellem Rohstoff muss für künftige Generationen offen bleiben. Wir lehnen auch die bereits genehmigten Pläne zum Gasbohren in angrenzenden Flözen ab.

Um den Protest und Widerstand zu beraten, laden wir alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, Parteien und Initiativen ein zu einem Bürgertreffen am 22. Juni um 19:00 Uhr in Marl Ort wird noch bekannt gegeben.

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