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Geothermie als neue Energiequelle?

  • Lokales

31.01.2017

Grüne WG schlägt Nutzung von Erdwärme aus stillgelegtem Bergwerk vor – Vorschläge des Geothermiezentrum bei der Ruhr-Universität Bochum

Mit Bezug auf Vorschläge des Geothermiezentrums in Bochum schlägt die Grüne Wählergemeinschaft eine Untersuchung zur Nutzung von Erdwärme im Rahmen der geplanten Umnutzungen auf dem Gelände von AV 3/7 an der Carl-Duisberg-Straße vor. Dabei geht es um Niedertemperaturwärme, aber auch um Möglichkeiten der Nutzung von Geothermie aus Tiefen bis 6.000 Metern. Bürgermeister Werner Arndt soll sich in den verschiedenen Gremien dafür einsetzen, dass die energetische Versorgung für künftige Nachnutzungen in die sog. Machbarkeitsstudie einbezogen wird. – Lesen Sie den Ganzen Antrag!

Antrag betr. Energetische Versorgung von Nachnutzungen auf dem Terrain des ehemaligen Bergwerksgeländes an der Carl-Duisberg-Straße

Mit der Aufgabe des Steinkohlebergbaus sind nicht nur Arbeitsplätze verloren gegangen, es an der Carl-Duisberg-Straße vorist auch ein wesenticher Energieträger weggefallen. Mittel- und langfristig hat sich die Bundesrepublik Deutschland den kompletten Ausstieg sowohl aus den nuklearen als auch aus den fossilen, insbesondere den kohlegetragenen Brennstoffen zum Ziel gesetzt. Mit den untertätig vorhandenen geothermischen Gegenheiten bieten die ehemaligen Steinkohlebergwerke eine Energiequelle an, die den Wegfall der kohlegetragenen Energie zumindest zum Teil ersetzen könnte.

An der Ruhruniversität Bochum ist ein Internationales Geothermiezentrum eingerichtet worden, das sich mit der Erforschung der Geothermie und ihren Nutzungsmöglichkeiten beschäftigt und Machbarkeitsstudien erstellt, die sich auf konkrete Anwendungsmöglichkeiten beziehen. Wir haben uns, bezugaus nehmend auf den Ideenvorschlag eines ehemaligen Bergmanns an das Geothermiezentrum gewandt und um eine Beurteilung des Vorschlags gebeten. Der Vorschlag bezog sich auf Nutzungsmöglichkeiten von Tiefengeothermie.

Die Antwort lautete (Auszug):

„Das beschriebene geothermische Erschließungsverfahren ist grundsätzlich denkbar und auch vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Fracking-Debatte sehr begrüßenswert. Eine ähnliche Vorgehensweise (Erstellung von Geothermietiefbohrungen aus bestehenden Schächten) haben wir bereits mit der RAG bei einem anderen Bergwerksstandort diskutiert. Leider wurde die beim Land und Bund eingereichte Machbarkeitsstudie bisher nicht zu Förderung vorgeschlagen. …Allerdings macht es durchaus Sinn, folgende Punkte am Standort des Bergwerkes AV näher zu prüfen:

 

Nutzung der Schachtbauwerke und des Grubengebäudes zur Gewinnung von Niedertemperaturwärme

Prüfung der geologischen Gegebenheiten im Bereich des Bergwerkes AV bis zu Tiefen von 5.000 – 6.000 m

Identifizierung potenzieller Wärmeabnehmer im Umfeld der Schächte (einschließlich Neubauvorhaben und Gewerbebetriebe)“

 

(Das Schreiben wurde am 11.01.2017 zugestellt und ist von Dipl. Geophys. Gregor Bussmann unterzeichnet.)

Seit dem Ende des Steinkohlebergbaus in Marl wird die Nachnutzung der oberirdischen Bergbauflächen der ehemaligen Schächte 3/7 an der Carl-Duisberg-Straße vorangetrieben. In einer Machbarkeitsstudie sollen künftige Nutzungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. In diesem Zusammenhang bietet es sich an, frühzeitig über die energetische Versorgung des Planbereiches nachzudenken.

Wir schlagen deshalb vor, dass die Stadt Marl sich den Vorschlägen des Geothermiezentrums anschließt und die zuständigen privaten und öffentlichen Institutionen um die Berücksichtigung dieser Vorschläge bittet.

Antrag:

Der Bürgermeister wird aufgefordert, sich im Sinne des dargestellten Zusammenhangs in den zuständigen Gremien für die Untersuchung der Einsatzmöglichkeiten und im Falle positiver Untersuchungsergebnisse für die Nutzung geothermischer Energie einzusetzen.

 

Informationen zum Geothermiezentrum unter http://www.geothermie-zentrum.de – Siehe auch Wikipedia unter ‚Geothermiezentrum‘

 

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