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Erweiterung der Restmüllverbrennung

 Evonik bleibt wesentliche Antworten schuldig

Auf Antrag der Wählergemeinschaft Die Grünen hat sich am vergangenen Donnerstag der Stadtplanungsausschuß mit der geplanten Erweiterung der Reststoffverbrennungsanlage beschäftigt. EVONIK stellte in einer kurzen technischen Präsentation das Projekt dar, blieb aber letztlich im Ungefähren, wenn es z. B. um konkrete Fragen der regionalen Herkunft von immerhin 110.000 t/a Abfällen und der Entsorgung von 85.000 t/a an Schlacken und Feinstäuben geht.

Es verfestigt sich der Eindruck, dass mit der Erweiterung der Rückstandsverbrennungsanlage auf 230 % der jetzigen Kapazität eine geschäftsmäßige Verbrennung fremden Mülls beabsichtigt wird. Ein solcher „Mülltourismus“ ist den Bürgern der Stadt Marl auch vor dem Hintergrund der aktuellen Klimadiskussion nicht zu vermitteln. Die Kapazitätserhöhung geht zweifellos mit einer Zusatzbelastung durch Luftschadstoffe, wie z.B. Dioxine und Furane, einher, wie aus den Unterlagen der EVONIK hervorgeht. Da hilft es wenig, wenn die CO2-Emissionen der Chemieparks insgesamt mittelfristig um 1 Mio. t/a sinken, denn eine weit größere Reduzierung der CO2– und Luftschadstoff-Emissionen wäre möglich, wenn wie bisher ausschließlich die Rückstände des Chemieparks am Standort verbrannt würden. Konkrete Zahlen nennt EVONIK auf Nachfrage jedoch nicht.

Ebenso nebulös sind die bisherigen Einlassungen der EVONIK zum Verbleib der Verbrennungsrückstände, die „sicher verpackt und über die etablierten Entsorgungswege deponiert“ würden. Lediglich eine Deponierung auf der nahegelegenen Halde Brinkfortsheide hält Evonik schon aus genehmigungsrechtlichen Gründen für ausgeschlossen.

Die Wählergemeinschaft sieht eine umfassende Erweiterung der Restmüllverbrennungsanlage der EVONIK vor diesem Hintergrund außerordentlich kritisch und erwartet nun umgehend substantielle Auskünfte zum Fragenkatalog, den die Wählergemeinschaft bereits im Vorfeld der Ausschusssitzung an die EVONIK verschickt hatte.

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