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Wird Marl fußgängerfreundlich?

13.10.2017

Norbert Pfänder berichtet aus der Arbeitsgruppe

Erstaunliches begab sich am Donnerstag dieser Woche auf einem Stadtspaziergang rund um die Marler City. Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern der Marler Kommunalpolitik, der Polizei und des Straßenverkehrsamtes wurde unter Leitung von Udo Lutz, Bauamt der Stadt Marl, und dem Projektleiter des Fachverbandes Fußverkehr (Berlin) um den Marler Stadtkern geführt, um neuralgische Punkte zu bewerten und auf Fußgängerfreundlichkeit zu prüfen. Die Ergebnisse sollen in das neu zu erstellende klimafreundliche Mobilitätskonzept einfließen.

Das Projekt „Handlungsleitfaden für kommunale Fußverkehrsstrategien“ wird vom Fachverband Fußverkehr Fuss e.V. durchgeführt und im Rahmen der Verbändeförderung vom Umweltbundesamt und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit bis Ende März 2018 gefördert. Ziel des Projektes ist es, notwendige Grundlagen für eine strategische Förderung des Fußverkehrs auf kommunaler Ebene zu sammeln und zu einem Leitfaden weiterzuentwickeln. Neben Interviews mit Experten und Recherchen zu spezifischen Nutzergruppen, beinhaltet dieses Projekt auch die Zusammenarbeit mit fünf Modellstädten.

Auch in Marl scheint man allmählich die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und will die Stadt bürgerfreundlicher gestalten und nicht nur autogerecht. Als im Sommer diesen Jahres der Künstler Martin Kaltwasser in Marl sein Projekt „Cars into Bicycles“ realisierte, bezeichnete er noch Marl als Klein-Los Angeles.

Einige positive Dinge in puncto Fußgängerfreundlichkeit bemerkte die Arbeitsgruppe, wie die Fußgängerbrücken über die Herzlia-Allee und die Hervesterstraße. Wünschenwert wäre allerdings hier eine Erhöhung des Geländers auf 120 cm, um die Brücken auch offiziell für die Fahradfahrer freizugeben.

Einen bemerkenswerten Vorschlag machte der Projektleiter aus Berlin, als er die angstbesetzten Fußgängertunnel unter der Willy-Brandt-Allee sah, die fast gar nicht mehr benutzt werden. Man solle dem Beispiel der Stadt Kassel folgen und diese einfach zuschütten.

Kopfschütteln und Unverständnis rief der Plan hervor, die Herzlia-Alle und den Rathausplatz für den Autoverkehr zu öffnen. Dieses sei überhaupt nicht mehr zeitgemäß und gefährde Fußgänger auf ihrem Weg in den Marler Stern.

Norbert Pfänder wird als Mitglied der Grünen Wählergemeinschaft weiterhin aus dieser Arbeitsgruppe berichten und hofft, dass einige Vorschläge realisiert werden.

 

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