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Sonnenblume 2016

Grüne WG verleiht den 21. Umweltpreis an die Werkstatt Brassert

Die Sonnenblume 2016, die am Montag zum 21. Mal von der Grünen Wählergemeinschaft vergeben wurde, geht an die Werkstatt Brassert. Begründet wird die Vergabe mit Einrichtungen der Werkstatt, die in ihrer Grundausrichtung gegen die Wegwerfgesellschaft gerichtet sind und damit dazu beitragen, den Ressourcenverbrauch  zu verringern. Dazu zählen das Kaufhaus, das dem Secondhand-Prinzip folgt, das Sammeln und Verwenden von Altkleidern, der Einsatz eines Elektroautos zur Einsparung von CO2-Emissionen und nicht zuletzt die Einrichtung eines ‚Repair Cafés‘ im Schacht8. – Lesen Sie die Laudatio!

Verleihung der Sonnenblume 2016

Die Sonnenblume, der Preis für ökologische Projekte in Marl, wird in diesem Jahr bereits zum 21. Mal vergeben.

Preisträgerin ist nach 2011 zum 2. Mal die ‚werkstatt brassert‘, in diesem Jahr für das ‚repair-café‘, aber auch für das vorbildliche Verwenden von Altkleidern aus Sammlungen, für die Anschaffung eines E- Autos, was in und bei der Stadt Marl bisher nicht so selbstverständlich ist, und letztlich auch für das sehr erfolgreich laufende ‚Kaufhaus‘, in dem nach dem Grundsatz des ’second hand‘ ein breites Warensortiment angeboten wird. Die ‚werkstatt‘ hat mit all diesen Einrichtungen und Initiativen viel zum Schutz der Umwelt beigetragen.

Aber zurück zum anfangs erwähnten ‚repair café‘. Worum geht es dabei?

Es fing an mit einer defekten Kaffeemaschine und dem vergeblichen Versuch, sie reparieren zu lassen. Man erkundigte sich in der Nachbarschaft, wer ausreichende technische Fähigkeiten besitzt und helfen kann. So kamen Menschen zusammen und machten sich ans Werk, bis die Maschine wieder funktionierte. Heraus kam duftender Kaffee und das erhabene Gefühl, über die Maschine und die Wegwerfgesellschaft im Allgemeinen triumphiert zu haben. Ansonsten gilt: Kaufen, benutzen und viel zu früh wieder entsorgen. Wer zurückblickt, wird das Gefühl nicht los, dass sich dieser Zyklus immer schneller zu wiederholen scheint.

So oder so ähnlich muss es auch den Niederländern Martine Postma und Peter van Vliet ergangen sein, als ihnen 2009 die Idee zum „Repair Café“ einfiel. Schon das erste Treffen mit diesem Thema war ein riesiger Erfolg. Nur verständlich, dass sich schnell viele Anhänger fanden. 2010 wurde dann die Stiftung „Repair Café“ gegründet, seit 2011 werden weltweite Initiativen unterstützt, die auch ein ‚Repair Café‘ eröffnen wollten. So auch in Marl in der ‚werkstatt brassert‘.

Das Ziel ist, der heutigen Billig- und Wegwerfgesellschaft eine bessere Lösung anzubieten: Die längere Nutzung von Dingen, die zum Wegwerfen zu schade sind. Dabei geht es um Nachhaltigkeit, Einsparung von Ressourcen, Umweltschutz und gemeinschaftliches Handeln.??Auch dann, wenn die Reparatur in einigen Fällen mehr kostet als die Neuanschaffung. Aber gerade das ist es: Neu kaufen mag vielleicht manchmal billiger sein, aber im Sinne der Umwelt deshalb nicht unbedingt schlauer, denn nur so kann zur Reduzierung des Müllbergs beigetragen werden. Wir werfen heutzutage unfassbar viel weg. Auch Gegenstände, denen fast nichts fehlt und die nach einer einfachen Reparatur wieder ordentlich zu gebrauchen wären. Leider steckt das Reparieren vielen Menschen heute nicht mehr so im Blut.

Bei einer Reparatur geht es ja nicht entscheidend darum Geld zu sparen: wer aufs Wegwerfen verzichten, spart wertvolle und immer knapper werdende Grundstoffe ein und trägt zudem zur Reduzierung des CO2-Ausstosses bei, der in jedem neu angeschafften Gerät steckt.

Das gleiche Prinzip der Energieeinsparung ist einer der entscheidenden Grundsätze für eine Vielzahl von Unternehmungen der ‚werkstatt brassert‘.

Für dieses bewusst ökologische Handeln erhält die ‚werkstatt brassert‘ – wie wir meinen mit Recht – den Umweltpreis „ Die Sonnenblume“ des Jahres 2016.

Wir gratulieren sehr herzlich !

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